Vollständiger Ersatz von PE-Beschichtungen für eine höhere Rezyklierbarkeit von faserbasierten Lebensmittelverpackungen möglich. – Faserbasierte Verpackungen wie Faltschachteln tragen einen entscheidenden Anteil an Primär- und Sekundärverpackungen in der Lebensmittelindustrie. Insbesondere bei To-Go- und Tiefkühlverpackungen müssen diese jedoch – nicht zuletzt auf Basis gesetzlicher Vorgaben – innenseitig über eine ausreichende Barriereschicht zum Schutze der Verpackung vor Durchfeuchtung und Durchfettung aber auch zum Schutze der Lebensmittel vor Migration verfügen. Diese Innenbeschichtung besteht heute zumeist aus Polyethylen (PE) und verschlechtert durch den damit einhergehend hohen Kunststoffanteil der hierdurch erzeugten Verbundstoffe die Rezyklierbarkeit solcher Verpackungen. Auch die hierbei notwendige thermische Verwertung trägt zu einem nicht zu vernachlässigenden höheren CO2-Ausstoß im Recyclingprozess negativ bei. Die im fränkischen Gerhardshofen ansässige WEILBURGER Graphics GmbH, ein international agierender Hersteller von Lacken, Farben und Klebern für die grafische Industrie, hat ein umfangreiches Sortiment an Barriere- und Imprägnierlacken im Angebot, welche durch vielfältige Barriereleistungen den Verzicht auf PE-Beschichtung bei diversen Verpackungen ermöglichen.
Gemeinsam mit der STI Group hat das Unternehmen nun ein Demo-Projekt mit hoher Marktnähe realisiert, um die Barrierefunktion des SENOLITH®-WB-IMPRÄGNIERLACK FP PLUS 350023 zu veranschaulichen und seine Funktion bewertbar zu machen. Realisiert bei diesem Projekt wurden insgesamt vier gestalterisch unterschiedliche To-Go-Verpackungen für Konfekt und Süßwaren, wie man diese als Transportverpackungen am POS bei Konditoreien und Bäckereien, in der Patisserie oder auch bei Supermarkt- und Fast-Food-Ketten üblicherweise findet. Alle vier Faltschachteln wurden hierbei als Mischbogen und somit mit gleichen drucktechnischen Parametern produziert. Auf der Außenseite kamen neben CMYK mit Pantone 190 C, Pantone 7471 C sowie Pantone 874 C 2K (einem zwei-Komponenten Gold), insgesamt drei weitere Sonderfarben zum Einsatz. Alle verwendeten Farben und Lacke waren selbstverständlich migrationsarm ausgelegt. Als Schutzlack auf der Außenseite wurde der SENOLITH®-WB-GLANZLACK HOCHABRIEBFEST FP PLUS 350279 eingesetzt, welcher durch eine hervorragende Balance aus Glanz und sehr hoher Abriebfestigkeit charakterisiert ist. Im Widerdruck – und somit auf den Innenseiten der Boxen – wurden hingegen zwei für den Lebenmitteldirektkontakt zertifizierte Flexofarben aus der neuen SENOFLEX®-WB-FARBEN FP DC Serie appliziert. Beide Sonderfarben wurden hierzu auf Basis der gelieferten ICC und Farbprofile der eingesetzten Offsetfarben und des eingesetzten Substrats – einem CrownBoard Prestige in 340g/m² – nach Pantone 190 C und Pantone 5463 C von WEILBURGER Graphics rezeptiert und angerieben. Als Schutz- und Barrierelack kam dann der SENOLITH®-WB-IMPRÄGNIERLACK FP PLUS 350023 zum Einsatz, welcher wie ein gewöhnlicher Lack einfach mittels einer 20 cm3/m2 Haschur-Rasterwalze über das Lackwerk appliziert wurde.
"Gerade diese Vereinfachung der Produktion, in Verbindung mit der hohen Barriereleistung unseres Imprägnierlackes und der überdies zusätzlichen Möglichkeit des imageträchtigen Innenseitendrucks für Markeninhaber und Druckereien, sind aus unserer Sicht bahnbrechend für diesen Industriesektor." so Bastian Pinsenschaum, Leiter Technischer Service der WEILBURGER Graphics GmbH. Bastian Pinsenschaum weiter: "Der bisher übliche Einsatz der innenseitigen und im direkten Lebensmittelkontakt stehenden PE-Beschichtung erfolgt in aller Regel auf dem unbedruckten Substrat vor Drucklegung. Hierdurch ist ein Innenseitendruck ohne extrem hohen Aufwand meist nicht möglich. Gepaart mit der guten Rezyklierbarkeit solcher Verpackungen durch den Einsatz unserer Imprägnierlacke und den bewussten Verzicht auf den Einsatz von Kunststoffen, haben wir all unsere Ziele erfüllt und eine hervorragende Mehrwert-Alternative für dieses Marktsegment der Lebensmittelverpackung geschaffen."
Die finalen Verpackungen aus dieser Produktion wurden bereits erfolgreich an der TU Darmstadt nach PTS RH021/97 Kat.1 auf ihre Rezyklierbarkeit im Verpackungspapierkreislauf geprüft.
Produziert wurden diese Demo-Verpackungen über eine Koenig & Bauer Rapida 106X-7+L, welche als Hybridmaschine neuester Drucktechnik mit 7 Farbwerken und einem Lackwerk ausgestattet ist, sowohl konventionelle als auch UV-Farben und UV-Lacke verarbeiten kann und Ende April im Rahmen eines Kundenworkshops der STI Group am Standort Greven offiziell eingeweiht wird.
Jakob Rinninger, CEO des Verpackungsherstellers STI Group erklärt zum Projekt: „Durch den Einsatz moderner nachhaltiger Barrieren wollen wir das Anwendungsspektrum von faserbasierten Verpackungen erweitern. Unser Ansatz basiert auf dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft und deckt sich mit den Nachhaltigkeitszielen unserer Kunden, möglichst vollständig auf Kunststoffe in faserbasierten Verpackungen zu verzichten. Im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft mit unserem Lacklieferanten WEILBURGER Graphics haben wir daher eine Monomateriallösung konzipiert, die sich besonders für Tiefkühl- oder To-Go-Produkte eignet. Beide Segmente zeichnen sich durch ein überdurchschnittliches Wachstum aus – wir sehen hier ein großes Potenzial für nachhaltigere Verpackungslösungen.“
Arno Dürr, Vertriebsleiter der WEILBURGER Graphics GmbH fügt abschließend hinzu: „Gerade solche innigen Kooperationen mit unseren Kunden auch in der Produktentwicklung zeichnen uns, als serviceorientierten und verlässlichen Zulieferer der grafischen Industrie, seit Jahrzehnten aus. Wir sind stolz darauf, wenn hieraus hervorragende Produktentwicklungen und – wie in diesem Fall – auch komplett neue und mehr als nur adäquate Lösungen für dringende Markterfordernisse entstehen. Wir sind uns sicher, dass diese prozesstechnisch einfache und vor allem voll rezyklierbare Barrierelösung sehr schnell vom Markt angenommen werden wird und wir hierdurch erneut unseren Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Verpackungsindustrie und eine verbesserte Kreislaufwirtschaft beitragen können." Arno Dürr weiter: "Selbstverständlich haben wir auch zu diesem Projekt wie üblich ein Tutorial und weiterführende Informationen für interessierte Kunden und Brandowner erarbeitet, welche über unsere Website oder unseren Technischen Service zu beziehen sind. Auch für Rückfragen zu den eingesetzten Produkten, zu den bereits vorhandenen Zertifikaten oder zum Applikationsprozess beantworten unsere Mitarbeiter selbstverständlich sehr gerne."
Weitere Informationen: www.weilburger.com
Kontakt:
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Am Rosenbühl 5
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E-Mail: meike.dihstelhoff@sti-group.com
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Tel: +49 9163 9992-240
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